· 

Uster 2024 Back on Track

Uster 2024 Back on Track

Jürg Mallepell

 

Seit der Krebsdiagnose 2021 haben sich die Prioritäten in meinem Leben krass verschoben. Auf die Operation 2021 folgten Bestrahlungen 2022 und Chemo 2023. Zusätzlich startete ich 2023 mit einer Hormon-Therapie mit dem Ziel, den Testosteron-Wert in meinem Körper zu reduzieren, sozusagen gegen Null zu senken. Diese Therapie wird mich nun mein Leben lang begleiten, wie sich mein Körper dadurch verändern wird, das ist die grosse Frage.

Mit diesen Begleitumständen Sport zu betreiben ist nicht einfach, um das Immunsystem nicht zu schwächen, sind harte Trainingseinheiten ein Tabu. Ich bin vom Trainieren ins Aktivieren übergegangen. Uster 2023 war ein Test, der mir aufzeigte, dass ich wirklich wieder bei null anfangen musste. Mein früheres sportliches ich habe ich abgelegt, Mallepell 2.0 war geboren. Ohne das optimale Umfeld mit Marie Theres und Sandra kannst Du da schon «die Krise» bekommen.

 

Der Trainingsaufwand für Uster 2024 war bescheiden. Die Schwimmtrainings, meist ohne Trainer, waren ok. Mit meinen 70Jahren bin ich ja mittlerweilen ein mündiger Athlet geworden. Das Radtraining fand ausschliesslich im Wechseltraining mit Sandra und ihrem Hund Lumi statt. Laufen auf der Bahn war in den Sommerferien möglich, da unsere Crawlkurse pausierten. Aufgerundet ergaben das vielleicht 70 Lauf-und 150 Radkilometer.

Das Schwimmen wurde über alle Kategorien auf 300m gekürzt, so dass ich mich, beraten von Marie Theres und Sandra, schweren Herzens entschied, auf den Neo zu verzichten. Trotz der unsicheren Wetterlage und der Tatsache, dass immer das Schwimmen gekürzt wird, war ich locker drauf. Ein Mandelgipfel ersetzte den Energieriegel vor dem Schwimmstart.

 

Mit meiner «Racepace» im Schwimmen habe ich mich selber überrascht. Zum Vergleich; Patrick 4:47,1 / Jürg 4:49,7 / Gordi 4:57,6 / Stephan 5:03, 1 und Sonja 5:07,6. Wenn ich jetzt noch Patrick geschlagen hätte, mehr Kitsch wäre nicht ertragbar gewesen. Klar hatte es am Morgen mehr Wind und Wellen, aber trotzdem…. mein Schwimmen war echt gut. Doch bereits der Lauf in die Wechselzone deckte meine Laufschwäche schonungslos auf. Der eigentliche Wechsel aufs Rad war, für meine Verhältnisse optimal, und auch mit dem Rad Split bin ich sehr zufrieden. Auch der zweite Wechsel gelang, ohne Socken geht es einfach schneller. Das Laufen, ja das Laufen. Bei der Verpflegung wäre ich am liebsten links in Richtung Ziel abgebogen, anstatt nach rechts auf die «Zusatzschlaufe» Es ist zwar cool, wenn Du bereits auf der Laufstrecke bist, und siehst, wie viele Triathleten dir noch mit dem Rad entgegenkommen, aber gebraucht hätte ich das nicht wirklich. Die Erleichterung war mir ins Gesicht geschrieben, als ich endlich den Zielkanal erreichte. Auf dem Resultat kann ich aufbauen, das Podest mit dem zweiten Rang war das i-Tüpfchelchen, an einem genialen Tag.

 

Den Krebs habe ich nicht besiegt, aber ich lerne, mit ihm zu leben. Es ist schön wieder dabei zu sein, eben back on track 😉 

 

 

Resultat

Jürg: Swim 4:50 / Bike 33:52 / Run 29:13 / Total 01:12:26 (2. AK Rang)